СЧЁТЫ

Stschoty, Schety

Русский компьютер

Der Stschoty (Russischer Abakus) wurde bis zum Ende der Sowjetunion in Schulen und Geschäften standardmäßig eingesetzt, ist aber in den letzten Jahren, zu Unrecht, in Vergessenheit geraten. Die heutige Jugend kennt den Stschoty noch, kann aber damit nicht mehr umgehen. In einigen Geschäften in Russland kann man ihn neben der elektronischen Kasse trotzdem noch antreffen. Der Grund ist, die teilweise Überlegenheit gegenüber der modernen Technik, z.B. bei Stromausfällen. Während ich es selbst erlebt habe, dass bei einem Stromausfall in einem Kaufhaus einer deutschen Großstadt, das Personal nicht mehr in der Lage war die Kunden abzukassieren, kann ein Stschoty so etwas nicht von der Berechnung abhalten. Der Stschoty, oder vergleichbare Rechenhilfen, sollten aus pädagogischen Gründen verstärkt in Kindergarten oder Grundschulen eingesetzt werden. Vielleicht hat es ja im Stschoty seine Ursache, dass so viele Schachgroßmeister aus Russland gekommen sind.

In Ländern, in denen der Abakus noch heute regelmäßig in der Schule verwendet wird, wie in Japan, kann man in Vergleichstests mit anderen Ländern immer wieder bessere Mathekenntnisse feststellen. Ein Artikel vom 13. Februar 1987 in der Pacific Ausgabe der amerikanischen Armee-Zeitschrift "Stars and Stripes" mit dem Titel "DoDDS count on soroban for higher scores", beschreibt die Situation eines Vergleichstests der Mathefähigkeiten zwischen Schülern der USA und Japan, bei dem die Japaner besser abgeschnitten haben, mit der Ausnahme, der Armeeangehörigen, die in Japan zur Schule gegangen sind und damit auch mit dem Abakus groß geworden sind. Als Gründe für die leistungsfördernde Wirkung des Abakus wird der systematische Zugang durch den Abakus angegeben. Es gab in dieser Zeit in Japan 50- bis 60-tausend Abakus-Schulen, in denen 5 Mio. Schüler das Rechnen mit dem Abakus erlernen konnten, und es gibt diese Schulen noch immer. Der Grund für das bessere Mathe Verständnis liegt auch in der Visualisierung der zu bewältigenden Aufgabe. In einem Artikel mit dem Titel: "Alte Wege haben ihre Vorteile" schrieb Cindy Legg: Das Training am Abakus schafft bei Kindern die mentalen Fähigkeiten für das Rechnen. Nach einiger Zeit können die Kinder diese Fähigkeiten auch ohne den Abakus ausführen. Einige dieser genannten Artikel können Sie sich in der Presseschau selber durchlesen.

Auch besonders für Blinde bietet ein Abakus eine gute Möglichkeit die Mathematik verständlicher zu machen. Es gibt für Sehbehinderte spezielle Versionen.

Warum ich von den Kugelrechnern gerade den Stschoty favorisiere hat einen einfachen Grund, er wurde bis in die heutige Zeit im täglichen Leben, und nicht nur in der Schule, eingesetzt und so für die Praxis modifiziert. Das hat einige Vorteile im Gebrauch, auch wenn man, je nach Betrachtung, auch positives für seine Geschwister finden kann.

Als Abschluß noch ein Zitat aus der Zeitschrift "Сын Отечества" (Sohn des Vaterlandes) aus dem Jahr 1815: "Die Erfahrung zeigt, dass ein Stschoty gegenüber der Arithmetik viele Vorteile hat. Zum einen hat der Abakus nur eine Regel, das heißt man braucht außer Fertigkeit nicht viel zu lernen. Zum Zweiten ist die Anwendung eines Abakus so bequem und einfach, dass unsere Händler immer dazu greifen können, auch auf Marktplätzen und bei Kälte und Frost - in Fausthandschuhen. Und schließlich ist die Rechengeschwindigkeit mit der, der Arithmetik nicht zu vergleichen. Kein ausländischer Buchhalter ist so schnell wie ein Russischer. Die Leichtigkeit des Gebrauchs eines Abakus lässt sich wie folgend beweisen: In unseren Schatzämtern und in den Büros gibt es oft viel zu tun, und es wird oft sechs Stunden am Stück mit einem Stschoty gearbeitet, ohne dass man sich dabei müde oder überfordert fühlt." Können Sie das ohne Stschoty auch von sich behaupten? ;-)

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